
KVP – Veränderung in bewegten Zeiten
03.07.2020Die obligatorische, von Dipl.-Tech.-Übers Jan Lass souverän geleitete Mitgliederversammlung im Februar brachte satzungsgemäß einen Wachwechsel an der Spitze des Empfehlungsclub mit sich. Nach zwei Amtszeiten übergab der bisherige Erste Vorsitzende Torsten Emmerich nach lang anhaltendem Applaus sein Amt an Robin Borrmann, der dem EClub nun vorsitzt.
Danach ging die Reise ins „Eigentlichland“, denn eigentlich stand am 13. März ein 10-Min.-Vortrag von Jan Lass auf der Agenda, aber dann war bekanntermaßen plötzlich Schluss mit Zusammenkünften aller Art, und die Zeichen für alle Menschen in Europa standen auf Rückzug.
Mit Eintritt der schrittweisen Lockerungen der Beschränkungen begann auch der Empfehlungsclub wieder mit der gebotenen Umsicht und unter den jeweils geltenden Auflagen mit den regelmäßigen Treffen im Strandhotel Glücksburg, das sich in gewohnt höchst professioneller Weise auf die Umstände eingerichtet hatte.
Der für den 13. März geplante Vortrag konnte dann auch nachgeholt werden. PowerPoint war gestern? Naja, so kann man das auch nicht sagen, aber es gibt in der neuen agilen Arbeitswelt durchaus Strömungen, die sich wieder vermeintlich alter Medien bedienen, sodass auch der Vortrag und Erfahrungsbericht zum Thema KVP seinen roten Faden in Form von Handgestaltetem auf Papier fand. KVP steht für kontinuierliche Veränderungs- bzw. Verbesserungsprozesse. Soweit so gut. Und was bringt einem das? Konsequent angewandt kann das Prinzip KVP den Unterschied zwischen Getriebenen und aktiven Gestaltern ausmachen. Ein bunter Strauß an Methodik wie Teamretrospektiven, SWOT-Analysen und Denkfabriken hilft dabei zu beweisen, dass es sich lohnt, an bestimmten Punkten zunächst ein wenig mehr Zeit zu investieren, um im weiteren Verlauf viel Zeit zu gewinnen.
Überhaupt ist Zeit bei KVP ein entscheidendes Steuerungsinstrument: kurze Workshops von manchmal nur zwei Stunden, konkrete Veränderungsaufgaben mit festen Terminen werden von regelmäßigen Erfolgskontrollen gefolgt. Und nur nicht zu viel auf einmal wollen. Maß halten ist ein weiteres Gebot, denn die Erkenntnis, etwas verändern zu wollen ist schnell gewonnen, allein die Umsetzung erfordert beharrliches Arbeiten. Und wer ständig zu viele Bälle in der Luft hält ist halt nur noch mit Jonglieren beschäftigt und tritt dabei auf der Stelle.
Ein weiteres Prinzip bei KVP, wie sie heute gelebt werden, ist die Veränderung von unten. Die Mitarbeiter selbst sind am Zug. Ihnen wird die Zeit und das Vertrauen geschenkt die Erkenntnisse und Vorgehensweisen selbst zu erarbeiten. Das Vertrauen wird selten enttäuscht und selbst gewollte Veränderungen wirken erheblich nachhaltiger, als wenn sie „von oben“ verordnet werden.